Die Gedenkveranstaltung am 27. Januar am Graf-Stauffenberg-Gymnasium
Ein Bericht von Lukas Harper, Klasse 6c
„Shalom, Guten Morgen! Meine Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler. Ich darf Sie im Namen der Schule und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Main-Taunus zu dieser Gedenkveranstaltung zum 27. Januar, dem nationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und dem internationalen Tag zum Gedenken an die 6 Millionen Opfer der Sohar, begrüßen.“ Mit diesen Worten eröffnete Franz Kroonstuiver, Mitglied der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit Main-Taunus, die Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
150 Personen hatten sich zu diesem Anlass gegen 10 Uhr am Morgen des 27.01.2023 in der Aula des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums in Flörsheim versammelt, um an die Opfern zu erinnern. Darunter waren auch bekannte und wichtige Personen aus unserer Stadt, wie der Bürgermeister Dr. Bernd Blisch, die erste Stadträtin Renate Mohr und der Erste Bürger der Stadt Michael Kröhle.
Die Bühne war mit einem Blumenkranz, mit der Inschrift „Zahor“ geschmückt, was so viel bedeutet wie „Erinnere Dich“. Erinnern. Das ist wichtig! Diese Botschaft wurde im Laufe der Reden deutlich. „Aber auch da war immer eine gewisse Zurückhaltung in meiner Erinnerung zu spüren. Es wurde nie konkret“, So Willi Schelwies, der Vorsitzende CJZ MTK. Während er sprach, merkte man, dass es ihm wichtig ist, dass jedem bewusst wird, was damals passiert ist. Herr Schelwies schloss seine Rede mit den Worten: „Ihr müsst Menschen respektieren. Seid Menschen. Bleibt Menschen.“ Jeder soll gleich behandelt werden, so seine Nachricht an die Zuschauer.
Nach und nach kamen Schüler auf die Bühne, die den Verlauf der Verschleppung der Flörsheimer Juden schilderten und zudem die Namen der ermordeten Jüdinnen und Juden Flörsheims vorlaßen.
Als nächstes betrat Kantor Benjamin Maroko die Bühne. Sonst ist sein Arbeitsplatz die Synagoge in Darmstadt. Alle im Saal erhoben sich. Das Bläser-Ensemble unserer Schule setzte ein zu spielen und der Kantor sang. „G’tt voller Erbarmen, in den Himmelshöhen thronend“, begann er auf Hebräisch. „Es sollen finden die verdiente Ruhestätte.“ Dies ist ein altes jüdisches Gebet, das während Bestattungen, am Todestag eines Verstorbenen, beim Besuch der Gräber von Angehörigen und am Jom haScho’a zum Gedenken an die Opfer des Holocaust jährlich aufs Neue vorgetragen wird.
Ein besonderer Dank gilt Herrn Bernhard Frank, dem Sprecher der Fachschaft Musik und Organisator der Aktion. Ein weiterer Dank gilt den Schülern, die die Gedenkveranstaltung durch ihre Vorträge bereichert haben, an das Bläser-Ensemble und an die Technik-AG, die sich um Licht, Sound und die Aufnahme der Veranstaltung für die Öffentlichkeit gekümmert haben. Sie alle haben dazu beigetragen, dass dieses Gedenken einen angemessenen Rahmen gefunden hat.