Der Neue von Stephen King
Es gibt immer ein Später, doch nicht jeder bemerkt es…
Eine Rezension von Marie Lüder
„Ich vermisse sie so – ich vermisse sie jetzt schon so“, schluchzte Mr. Burkett. Doch Jamie beachtete ihn kaum. Sein Blick war auf die soeben verstorbene Mrs. Burkett gerichtet, die traurig neben ihrem Mann stand.
In „Später“, dem neuen Roman des Erfolgsautors Stephen King, geht es um Jamie, einen ganz normalen neunjährigen New Yorker Jungen… Außer, dass er Tote sehen kann.
Bis jetzt fand er diese Fähigkeit unheimlich und zu nichts zu gebrauchen, doch als er seine Mutter damit vor dem Bankrott bewahrt, wendet sich die Sache. Seine ungewöhnliche Befähigung ist durchaus nützlich, da ihm die Toten immer die Wahrheit sagen müssen. Wenn auch nicht ganz freiwillig, versucht er Liz, der Freundin seiner Mutter, zu helfen, das letzte Attentat des „Thumpers“ – einem Massenmörder bekannt für seine Bombenlegung – zu verhindern. Seine Fähigkeit scheint wirklich eine Gabe zu sein, wäre da nicht der durch seinen Kontakt mit der Unterwelt gerufene, rachsüchtige Dämon, der alles daransetzt, Jamie das Leben zu vermiesen. Wie er es schafft den Dämon zu besiegen und woher seine Berufung Tote zu sehen wirklich kommt, kann man in diesem Roman des erfolgsgekrönten Horror-Autors lesen.
Mir persönlich hat der Roman gut gefallen. Er ist schnell und einfach zu lesen, was bei anderen Geschichten von Stephen King oft bemängelt wurde. Wirklich unheimlich ist die Geschichte meiner Meinung nach aber nicht, da die hier beschriebenen „Horrorfiguren“ zwar schrecklich aussehen, jedoch ihr Erscheinungsbild – im Gegensatz zu dem der anderen Horror-Figuren von Stephen King – „nur“ von Verletzungen geprägt ist, die man sich wirklich im echten Leben zuziehen könnte. Ich persönliche finde sowas nicht unheimlich, allerdings muss dazu jeder selbst seine Meinung bilden. Die Geschichte ist eher spannend und mysteriös, aber auf keiner Seite langweilig. Die Charaktere sind ausgesprochen real beschrieben und man kann ihre Entscheidungen gut nachvollziehen.
Der Roman hat keine direkte Altersfreigabe, ich würde ihn dennoch nicht jedem empfehlen. Denn wie oben schon erwähnt kommen Schilderungen von Verletzungen vor, die zum Teil sehr detailliert sind und auch im echten Leben durchaus so passieren können. Das mag den einen oder anderen Leser verschrecken.
Erschienen ist der Roman im März 2021 im HEYNE-Verlag für 22 Euro.
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