Geschichte mal anders

Das Ein-Mann-Theaterstück von Tino Leo

Ein Bericht

Die Aula war gefüllt. Alle Schüler saßen gespannt auf ihren Plätzen. Überall sah man fragende Gesichter, als Tino Leo als Einstieg plötzlich auf die Bühne gestürmt kam. Durch das Stück hinweg wurde jedoch einiges klarer. Dies liegt an dem Schauspieler Tino Leo, welcher aus Mainz kommt und bereits 52 Theaterstücke vorführte, unter anderem sogar vor unserem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Am 02.06.2023 kam er zu uns in das Graf-Stauffenberg-Gymnasium und spielte alle zehn Rollen des Stückes „Die Revolution von 1848/49“ ganz allein – und das 45 Minuten lang, ohne Pause. Das Theaterstück erzählt die Geschichte der Revolution 1848/49, welche enorm bedeutend für den politischen Umbruch in Deutschland war. Anlass für die Vorführung war das 175. Jubiläum der Frankfurter Paulskirche, in welcher die gewählte Nationalversammlung am 18. Mai 1848 zum ersten Mal zusammentrat.

Eindrucksvolle und intensive Darstellungen machten das komplexe Thema, mit welchem sich das Stück befasst, äußerst verständlich – Tino Leo erzählte im Nachhinein, dass es eines der schwierigsten Aufgaben sei, aus einem großen Stapel an Geschichtsbüchern, das Wichtigste herauszufiltern und zusammenzufassen. Da Tino Leo das Stück allein vorführte, welches jedoch mehrere Rollen hat, musste er das Wechseln der vielschichtigen Charaktere möglichst eindeutig und erkennbar gestalten. Dies gelang ihm sehr gut, da er beispielsweise ziemlich gut darin war, verschiedene Akzente zu imitieren und präzise Handbewegungen zu machen.

Beispielfoto (Quelle: www.pixabay.com)


Inhaltlich ist das Stück geprägt von verschiedenen Gesellschaftsschichten und deren Gedanken und Emotionen während den Zeiten des Umbruchs. Tino Leo verknüpfte die politischen und persönlichen Geschichten der Personen, zum Beispiel politische Kämpfe und Ideale der Revolutionäre. Das Stück beleuchtet die damaligen Auswirkungen der Revolution auf das alltägliche Leben der Bürger, wodurch die Geschichte greifbarer wird. Wichtige Themen, die das Stück aufgreift, sind Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Die Wichtigkeit dieser Themen betonte der Schauspieler nochmals nach der Vorführung, welche auch ein Grund dafür sei, dass er in Schulen auftritt, nämlich um junge Menschen darauf aufmerksam zu machen.

Trotz der einfachen Bühnenbildgestaltung, die nur aus Tino Leo, seinem Rucksack und einem Tisch mit Stuhl bestand, brachte er Leben in die Aula und ließ zumindest die meisten hinterher staunen.

Die Fragerunde im Anschluss bestätigte nochmals die sehr offene und sympathische Persönlichkeit von Tino Leo. Er war offen für Fragen jeglicher Art und man merkte, wie überzeugt er von seinem doch eher anstrengenden Beruf ist und wie sehr er es liebt, auf der Bühne zu stehen, denn genau dies vermittelte er uns Schülern.