Was geschah am 20. Juli 1944?
Von Lukas Harper, Klasse 5c
Mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt am 01.09.1939 der zweite Weltkrieg. Initiator dieses Krieges war Adolf Hitler. Sein Regime ermordete systematisch Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer Sexualität oder weil sie sich der Terrorherrschaft entgegenstellten.
Lange vor diesem Angriff plante Hitler schon einen Krieg, um das Deutsche Reich als Weltmacht aufzubauen und den geforderten Lebensraum an sich zu reißen.
Der sechs Jahre anhaltende Krieg kostete über 60 Millionen Menschen das Leben. Familien wurden auseinandergerissen, ganze Städte und Regionen zerstört und über 65 Staaten beteiligten sich an diesem Zweiten Weltkrieg. Europa lag in Trümmern und eine ganze Generation wurde ihrer Möglichkeiten zur freien Entwicklung beraubt.
Vor den Nationalsozialisten (kurz Nazis), also dem Gefolge Hitlers, flüchteten zahllose Menschen, insbesondere Juden aus dem Deutschen Reich, da sie dort nicht mehr sicher waren und jederzeit mit Verfolgung und Deportation (Verschleppung) rechnen mussten.
Der Offizier Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg und sein Bruder taten sich mit Hans-Ulrich von Oertzen, Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld, Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg und Adolf Friedrich Graf von Schack zusammen, um ein Attentat auf Adolf Hitler zu planen und durchzuführen. Manche von Ihnen waren hochrangige Offiziere, die sich von den Machenschaften des Hitler-Regimes abgewandt hatten. Gemeinsam hatten sie ein Ziel: Sie wollten Hitler tot und den Krieg beendet sehen.
Es war 12:42 Uhr, als am Donnerstag, den 20. Juli 1944, eine Explosion aus Hitlers Hauptquartier in Ostpreußen ertönte. Stichflammen schossen aus dem Hauptquartier Hitlers und von überall schrien Leute nach Ärzten. Nach jahrelangen Überlegungen und gescheiterten Versuchen hatte es nun scheinbar endlich funktioniert. Die Führungsriege der nationalsozialistischen Terrorherrschaft schien ausgeschaltet, allen voran der Diktator selbst.
Doch was war passiert: Graf Stauffenberg wurde zu einer Besprechung in die Wolfsschanze, dem „Führerhauptquartier” Hitlers, geladen, um an einem Vortrag teilzunehmen. Stauffenberg gehörte zum engeren Kreis und konnte sich somit in Hitlers Nähe begeben. Unter einem Vorwand gelang es dem Adeligen, sich aus dem Staub zu machen und in Richtung Flugplatz Rastenburg zu fliehen. Zurück ließ er seine Aktentasche mit einer Sprengladung, welche in der Nähe des Diktators stand. Stauffenberg wurde in Berlin von seinen Mitgeschworenen erwartet, um das riskante Manöver in die Wege zu leiten.
Als am Abend die Radiosender vom Anschlag auf Adolf Hitler und dessen überleben berichteten, wendete sich der Tag zum schlechten: Die Mitwirkenden des Plans wurden schnell gefasst und festgenommen. Stauffenberg wurde mit drei weiteren Flüchtenden von den Gefolgsleuten Hitlers sofort des Hochverrats schuldig gesprochen und erschossen. Er wurde 36 Jahre alt. Hunderte weitere Regimegegner ließ Hitler hinrichten und ihre Familien verschleppen.
In den nun folgenden letzten zehn Monaten des Kriegs wurden in Deutschland doppelt so viele Menschen als in den vorigen fünf Kriegsjahren ermordet. Auch die Bombenangriffe nahmen zu. Die letzte Phase des Krieges sollte noch einmal an grauenhafter Intensität zunehmen.
Hitler starb am 30.04.1945 durch einen Selbstmord. Wie genau ist unbekannt. Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen nahm Jahrzehnte in Anspruch und ist auch heute noch nicht abgeschlossen.
Am heutigen 20. Juli 2022 gedenken wir, die Schulgemeinschaft des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums in Flörsheim, unserem Namensgeber Graf von Stauffenberg für seine heldenhafte, aber auch sehr riskante Tat. Er ist uns Vorbild: Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Antisemitismus, Willkür und Verletzung von Menschenrechten wollen wir nie wieder dulden. Mehr noch: Wir wollen uns dagegen wehren.
Quellen und mehr zum Thema:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/188330/20-juli-1944-attentat-auf-adolf-hitler/