Unterwegs in Europa

Europa in 3 Tagen…

(Quelle: Pixabay.com)

Der PoWi-LK und weitere Schüler*innen der Klasse 12 verbrachten drei Tage in und um Brüssel. Sie beschäftigen sich im Zuge der Abiturvorbereitung mit sicherheitspolitischen Konzepten in Europa und weltweit. Dazu besuchten sie u.a. die NATO, die EU Kommission und die Hessische Landesvertretung in Brüssel:

Foto: RE

Dienstag, 15.01, halb verschlafen um 6.45h an der Flörsheimer Stadthalle: Unsere Abivorbereitungsfahrt 2019 konnte beginnen. Nach einer mehrstündigen Busfahrt erreichten wir gegen Mittag die NATO-Airbase in Geilenkirchen, wo uns zwei deutsche Soldaten Rede und Antwort standen. Zuvor kamen wir aber erst in der dortigen Kantine in den Genuss der kulturellen Vielfalt einer internationalen Gemeinschaft, was nicht das letzte Mal in diesen drei Tagen sein sollte.
Später als geplant, aber doch irgendwann, kamen wir dann am Meininger Hotel in Brüssel an – unserer Destination der nächsten Tage.

Nach einem morgendlichen Spaziergang besuchten wir am darauffolgenden Tag die Hessische Landesvertretung in Brüssel. Im ”Parlamentarium” begaben wir uns via Audioguide und interaktiven Anschauungsmaterialien auf die europäische Reise, von der Idee einer gemeinsamen Wirtschaftsgemeinschaft über den Stabilitäts- und Friedensanker bis zum momentanen Brodeln unter der Oberfläche.
Nach einem Vortrag in der EU-Kommission erkundeten wir dann erstmal (mehr oder weniger) im Tageslicht die ”europäische Hauptstadt”. In den Gesprächen in der Landesvertretung, der Kommission und auch im Parlamentarium schwangen immer wieder diese große Leidenschaft und auch die Verbundenheit mit Europa und der Europäischen Union mit – das überträgt sich auch auf die Stadt. ”Brüssel ist das gelebte Europa” – das hört man immer wieder und auch wir erlebten dieses vielfältige, offene und doch verbundene Europa in seiner „Hauptstadt“.
In den drei Tagen hörten wir so viele Sprachen, sahen so viele verschiedene Menschen und reisten über drei Ländergrenzen hinweg, aber wir sahen auch extreme Armut neben den glänzenden Gebäuden, Soldaten mit Maschinengewehren auf den Straßen und schließlich immer wieder erschütterte Gesichter am ”Tag danach” (gemeint ist der ”No-Deal” in den Brexit-Verhandlungen).

”Brüssel – Europäische Hauptstadt mit kultureller Vielfalt und europäischer Einheit oder doch eher ein Zeugnis sozialer Ungerechtigkeit und gescheiterter Sozialpolitik?” – eine Frage, die sich viele stellten.

The new NATO headquarters in Brussels (Foto: NATO)

Viel Zeit, um über die Frage zu grübeln, blieb allerdings nicht, denn um 6.45h des letzten Tages stand schon der Check-Out aus unserem Hotel an.
Nach einer turbulenten Busfahrt durch den Brüsseler Berufsverkehr, kamen wir dann etwas verspätet im NATO-Hauptquartier in Brüssel an – unser letzter und definitiv exlusivster Programmpunkt in den drei Tagen. Mit vier der wichtigsten Männer und Frauen der deutschen Delegation der NATO in Brüssel diskutierten wir gute drei Stunden über die NATO, ihre Aufgaben und Ziele, stellten kritische Fragen und stärkten uns schließlich in der dortigen Mensa für die Heimreise.
Müde, aber dennoch vom europäischen Flair angesteckt, erreichten wir gegen 19 Uhr wieder die Stadthalle in Flörsheim.

Text: Julia Faber, Q4

Quelle letztes Bild: https://www.nato.int/cps/en/natolive/topics_49284.htm