Einsamkeit – ein Gefängnis seiner selbst

Ein Beitrag von Tom Scholze, Klasse 11-3

Jeder hat sich bestimmt schon einmal einsam gefühlt und weiß, wie mies es sich anfühlt: Man hat niemanden zum Reden, sitzt nur alleine zu Hause herum und macht einfach gar nichts. Dennoch gibt es mehrerer Faktoren, die die Intensität dieser Einsamkeit bestimmen.

Die Zeit: Wie lange lebe ich schon in diesem Zustand?
Je länger man einsam ist, desto weniger hat man das Gefühl, dass man aus dieser Lage herauskommt oder jemand einem heraushilft.

Die Häufigkeit: Wie oft war ich schon in einer solchen Situation?
Desto öfter man so etwas erlebt, desto mehr schwindet die Hoffnung, dass man es nochmal aus dem Zustand herausschafft. Schließlich hat man schon die Erfahrung des letzten Mals und weiß, wie schwer man nur da herauskommt. Nicht selten entsteht so ein Teufelskreislauf.

Die Umgebung: Welche Personen umgeben mich und wie behandeln mich diese Menschen? Wird man von wirklich jedem Umstehenden ignoriert und arbeitet man immer alleine oder gibt es möglicherweise doch eine Person, die noch mit einem, zum Beispiel in Pausen, redet und sich die Sorgen anhört.

Der Grund der Einsamkeit: Werde ich von allen alleine gelassen oder distanziere ich mich selbst? Möchte niemand etwas mit mir zu tun haben oder gehe ich anderen Menschen aus dem Weg? Möglicherweise geschieht letzteres auch unbewusst, auf Grund einer bestimmten Situation aus der Vergangenheit.

Egal, welche dieser Faktoren bei dem Menschen gegeben sind und in welchem Ausmaß sie auftreten, muss man immer selbst bestimmen, ob man in dieser Einsamkeit verbleiben möchte. Vielleicht empfindet es die eine oder andere Person als angenehm oder aber man zerbricht daran. Dann sollte alles daran gesetzt werden, sich wieder aus dieser Notlage zu befreien.

Beispielfoto (Quelle: www.pixabay.com)

Im Fall, dass man mit jemandem über dieses Thema reden möchte, sollte man niemandem ein Gespräch aufzwingen, da es ein sehr sensibles Thema ist, welches das Gegenüber schnell beeinflussen oder abschrecken kann. Man sollte also nur eine Person damit konfrontieren, für die es in Ordnung ist, darüber sprechen. Falls man eine solche vertrauensvolle Person nicht im Umfeld findet, kann jeder auch bei speziellen Ansprechpartnern Gehör finden. Es gibt Einrichtungen, die geschultes Personal für solche Themen haben. Dessen größte Stärke liegt darin, einfach zuhören und gegebenenfalls Denkanstöße zu geben oder auch konkret zu helfen. Das geht auch telefonisch und anonym. Du musst einfach nur anrufen:

➢ Nummer gegen Kummer: 116 111
➢ Nummer gegen Einsamkeit: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222

Eines ist in jedem Fall gewiss: Man sollte nie über eine solche Lage schweigen und sie einfach über sich ergehen lassen. Genauso, wenn man jemanden sieht, dem es offensichtlich schlecht geht: Auch dann sollte man nicht untätig bleiben, sondern zu ihm gehen und vielleicht einfach mal nachfragen, ob alles in Ordnung ist. Oftmals ist es einfacher für betroffene Personen, darüber zu sprechen, wenn jemand zu ihnen kommt und sie nicht selbst die Initiative ergreifen müssen.

Am wichtigsten ist: Redet über euere Probleme und helft anderen beim Lösen ihrer!