Ein Essay von Noah Maiworm (Klasse 11-2)
Hand aufs Herz, Wenn das Jahr so langsam zu Ende geht, sind wir meist alle gestresst. Arbeit und Schule rauben uns die Kraft, aber es gibt einen Wendepunkt, an dem wir uns besinnen und Energie für das neue Jahr tanken können: Weihnachten.
Zwischen Zimtsternen und Spekulatius, zwischen Weihnachtsmann und Christkind, zwischen Adventskranz und Adventskalender ist vor allem das Weihnachtsgefühl der Vorfreude und der Geborgenheit das, was wir an Weihnachten schätzen.
Doch von Jahr zu Jahr hört man vermehrt, dass Weihnachten seine Magie verlieren würde. Warum ist das so? Beschreibt das Problem den Prozess des Älterwerdens oder verliert dieses Fest wirklich von Jahr zu Jahr seinen Zauber?
Das Weihnachtsfest ist ein christliches Fest, an dem die Geburt von Jesus Christus gefeiert wird. Diese Tradition hat sich in der Geschichte der Menschheit weiterentwickelt. Heute verbinden wir viel mehr als nur die Religion mit diesem Fest. Das Beisammensein und das Geschenkeauspacken mit der Familie sind sehr prägend für Kinder, aber auch das Spielen im Schnee. Das Problem ist aber, dass es durch den Klimawandel schon einige Jahre nicht mehr richtig geschneit hat.
In meiner Kindheit konnte ich noch im Schnee toben und Schneemänner mit Oma und Opa bauen. Die heutigen Generationen können das hierzulande heute nicht mehr. Der Klimawandel wird den Schneefall vermutlich weiterhin reduzieren.
Des Weiteren verhindert die aktuelle pandemische Lage das Beisammensein mit der Familie. Weihnachten, wie wir es von früher kennen, hat in der heutigen Zeit keine Chance mehr. Wenn man in die Schule fährt und sich die Häuser ansieht, sind sie zwar alle weihnachtlich geschmückt, aber irgendwie sehen sie alle fehl am Platz aus. Alles, was wir früher mit Weihnachten verbunden haben, passt nicht ins Bild. Ich höre beispielsweise Weihnachtsmusik, schmücke den Tannenbaum und backe Plätzchen, aber dies alles steht im unüberwindbaren Kontrast zu der aktuellen Situation.
Man schaut sich Weihnachtsfilme an und denkt an die alten Zeiten zurück in dem Wissen, dass die Gefühle, die man hatte, nie mehr in der Form zurückkommen werden. Ich denke, wir müssen unsere Gedanken an das Weihnachtsfest, wie wir es von früher kennen, vergessen und dafür bereit sein, unsere Vorstellungen zu ändern, indem wir unsere aktuelle Situation akzeptieren und Weihnachten neu entdecken.
Weder hat sich das Weihnachtsfest verändert noch hat sich das Weihnachtsgefühl aufgelöst, sondern wir haben uns verändert. In unserer heutigen Welt gibt es unzählige Trends und alles wandelt sich ständig, weshalb wir schwer loslassen können von Konstanten in unserem Leben, wie eben Weihnachten.
Ich bin der Meinung, dass wir die Veränderung der Weihnachtszeit annehmen müssen. Es liegt in unserer Verantwortung, trotz z.B. der Abwesenheit von Schnee und Teilen der Familie, unseren späteren Kindern das gleiche Gefühl zu vermitteln, wie wir es hatten – nur mit anderen Mitteln. In diesem Zusammenhang bedeutet „anders“ nicht unbedingt schlechter.