Bühne frei bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mal außerhalb der eigenen Komfortzone zu bewegen und etwas vorzustellen!
Ein Bericht von Yewon Lu, 12 Bio
Am 2. April war es wieder soweit: “Bühne frei“ hieß es für unsere versteckten Talente des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums.
Schon bei der Generalprobe war die Technik-AG wie so oft fleißig dabei, das richtige Licht, die passende Helligkeit, die wichtigen Mikros und vieles mehr Backstage herzurichten. Folglich waren die jungen Musikerinnen und Musiker bereits lange vor der eigentlichen Aufführung fiebrig vor Aufregung. Vor allem, da für manche es sogar das erste Mal auf der Bühne sein sollte. Langsam trudelten auch schon die ersten Familien, der coole Onkel, die große Schwester oder die Clique von Freunden in die, mit Stühlen bedeckte, Aula ein.
Luca Klee eröffnete dann offiziell die Vorführung auf dem Klavier, mit dem berühmten Stück “River Flows In You” vom japanischen Künstler Yiruma. Nach dem atemberaubenden Vorspiel kam auch unser Schulleiter Herr Hartwich mit seiner Begrüßungsrede zu Wort.Die Bläser waren dran, und diesmal konnten endlich die Blechinstrumente einzeln das Rampenlicht genießen: Carolin und Wiebke Kaschel mit den Posaunen, Laurens Spielmann und unser beliebter Musiklehrer Herr Frank, sowie Gregor Paulus an der Tuba. Die, die sonst Teil unserer ikonischen Big-Band sind, zeigten an diesem Abend die wahre Klangfarbe ihrer Instrumente.
Film- und Anime-Fans wurden begeistert von Nina Gonsior, die mutig das Titellied “Shinzou Wo Sageyo“ aus der Serie “Attack on Titan” auf dem Klavier spielte. Auch gab es zwei Variationen der gefeierten Filmmusik aus “Das Wandelnde Schloss”: “Merry Go Round Of Life” von Joe Hisaishi. Einmal auf dem Cello von Lynn Anh Eunsul, mit Klavierbegleitung von Nina Gonsior und anschließend als Solo auf dem Klavier von David Schneider.
Zwar war “Bühne frei“ diesmal ein musikalischer Abend, aber Dank der Vielfalt der Musikrichtungen und dem Talent der Musiker wurde es nie langweilig. Zwischen all den instrumentalen Stücken lockerte Justus Hinkelmann mit seinem Mathe-Rap “Kugel: Volumen und Oberfläche” von J. C. Beurich die Stimmung auf und gab dem Einen oder Anderen einen Ohrwurm mit nach Hause. Gesanglich überzeugte uns auch Ina Qingyi Li mit ihrer Band: Adrian Wolfram auf den Drums und Tim Le mit seiner Gitarre. Zusammen zauberten sie mit Songs wie Love Sick von Laufey oder Dandelions von R. Berhe die romantischste Atmosphäre in die Schulaula, so dass jede und jeder ZuschauerIn förmlich durch rosarote Brillen sah.
Zitternd betrat auch ich, zusammen mit meiner Klavierbegleitung Sujin Jung, die kleine Schulbühne. Zwar waren nicht viele Zuschauer da, aber das Lampenfieber hatte mich doch noch eingeholt. Zwei Stücke waren auf meiner Geige noch zu spielen: “Thais Meditation” von Jules Massenet und ein Concertino von Leo Portnoff. Viele Patzerchen und weiche Finger später, hatte ich es nun auch geschafft.
Ein weiteres, gesangliches Duo: Michelle Sünder mit ihrer bezaubernden Stimme und begleitend auf der Gitarre, Vladimir Schaschkov. Zusammen verdienten sie sich einen großen Applaus vom Publikum, nachdem sie “July” von N. Cyrus und “Wildflower” von Billie Eilish fertig gespielt haben.
Zum Schluss eroberten die Blechinstrumente erneut unsere Bühne. Ein seltenes aber gutes Tuba-Duett von K. Chapman mit einer ebenso seltenen und umso besseren Konstellation: Gregor Paulus mit Herrn Frank. Anschließend kamen die Flöten Veronika Koziol und Charlotte Aschmann und das Saxophon Giovanna Nicodemus für “Nothing Else Matters” von Hetfield und Ulrich auf die Bühne.
Was wäre ein Konzert ohne eine Überraschung? Unter dem Programm-Decknamen “Gregor & Friends” kamen unerwartet auch die versteckten, musikalischen Talente der unscheinbaren Lehrerinnen und Lehrer raus. Als Abschluss gab es also den Jazz-Song “Just The Two of Us” von Withers, Salter und MacDonald mit Besatzung aus Instrumentallehrkräften und “normalen” Lehrkräften unserer Schule.
Es stellt sich nun nur noch eine Frage: Sollte solch eine Talentshow an unserer Schule wiederholt werden? Wenn ihr mich fragt? – Ein eindeutiges Ja!
Neben dem Aspekt, dass “Bühne Frei” schon seit Jahren regelmäßig an unserer Schule stattfindet, bietet es Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mal außerhalb der eigenen Komfortzone zu bewegen und etwas vorzustellen, wofür man sich wirklich interessiert (was im Schulalltag oftmals zu kurz kommt). Sich auf die Bühne zu trauen hilft, das Selbstbewusstsein zu stärken und die eigene Kreativität zu entfalten, was sich letztendlich auch positiv auf die weitere Entwicklung der Persönlichkeit auswirkt. Die Selbstentfaltung und das Ausdrücken von Gedanken & Gefühlen durch Musik trägt ebenfalls dazu bei.
Trotz verrückt spielender Nerven schafften alle ihre Stücke mit Bravur und Beifall – ganz egal ob mit oder ohne Schusselfehler, mit oder ohne Aufregung. Was wirklich zählt ist aber, dass man den Mut hatte, gesehen zu werden.