Einfach mal lächeln!

Ein Rückblick auf 2024

Ein Beitrag von Lukas Harper, Klasse 8d

„Hoffentlich wird dieses Jahr besser als 2024!“ Wie oft habe ich diesen Satz in den letzten Tagen schon gehört? Ich selbst habe ihn auch lange geglaubt. Was für ein turbulentes Jahr liegt hinter uns! Doch wo ich so drüber nachdenke, seh ich das irgendwie anders.  

Der fürchterliche Terroranschlag in Solingen, die Ostwahlen mit erschreckend hohen Erfolgen für Demokratie- und Verfassungsfeinde, der Sieg von Donald Trump bei den US-Wahlen, das Scheitern unserer Regierung, der Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg und die Silvesternacht, in der Verrückte mit Kugelbomben ganze Straßenzüge verwüstet haben – die Liste der Schrecken ist lang. Und mittendrin lief halb Deutschland los, um Schokolade mit Pistazienfüllung zu kaufen. Ich inklusive. Aber haben wir vergessen, nach welchem Land diese Schokolade benannt ist? Wäre sie „Frankreich-Schokolade“ genannt worden, hätte sie wohl kaum einen solchen Hype erlebt. Frankreich – und damit wären wir schon beim nächsten Thema: In wie vielen Ländern wurde die Demokratie auf die Probe gestellt? Emmanuel Macron löste im Juni, einen Tag nach der Europawahl, die Nationalversammlung auf. In Georgien wurden Wahlen manipuliert. Und auf TikTok? Dort musste in gefühlt jeder Freitagabend vor AfD-Boomern gewarnt werden. Grüße an Maximilian Krah.

Aber, ganz ehrlich: 2024 war ein großartiges Jahr. Wirklich. Also, zumindest für mich!

Im Januar sind wir zu Hunderttausenden für die Demokratie auf die Straße gegangen. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich an die Bilder denke – und bin stolz, selbst Teil des Protestzuges gewesen zu sein, der durch unsere Stadt gezogen ist. Denn ja, in Deutschland darf man alles sagen. Aber man muss auch mit Gegenwind rechnen. Und in solchen Momenten darf man stolz auf unser Land sein – stolz darauf, die Demokratie zu verteidigen!

Im Sommer hatten wir die Europameisterschaft im eigenen Land. Und ich werde innerlich richtig emotional, wenn ich an dieses Ereignis zurückdenke. So etwas erleben wir nie wieder! Das sogenannte Sommermärchen 2006 habe ich nicht miterlebt, dafür bin ich noch zu jung. Aber damals hieß es: „Die Welt zu Gast bei Freunden.“ Dieses Jahr hatten wir Europa zu Gast – und ich glaube, ein kleines bisschen 2006 kam zurück. Als die Schotten trotz einer 5:1-Klatsche gegen unsere Jungs am ersten Spieltag bis zum Finale auf den Fanmeilen „No Scotland, no party“ gröhlten, war mir klar, dass wir diese EM nie vergessen werden!

Dann kamen die Olympischen Spiele in Paris. Die gesamte Stadt wurde zur Bühne für die größten Sportlerinnen und Sportler der Welt. Ich habe die Spiele nie so intensiv verfolgt wie in diesem Jahr.

Schließlich: der Sommer der Musik. Charlie XCX und Taylor Swift lieferten meiner Meinung nach den Soundtrack des Jahres. Ohrwürmer auf der einen Seite, Swifties auf der anderen, die trotz der abgesagten Konzerte in Wien nicht den Spaß verloren.  

Manchmal wünsche ich mir, wir könnten alle etwas positiver ins Leben gehen – mit einem Lächeln ins neue Jahr starten. Ich lache gerne. Mein Jahresrückblick kommt vielleicht spät, aber er ist pünktlich genug, um uns daran zu erinnern: Bei allem Negativen dürfen wir nicht vergessen, dass auch 2025 trotz Trump und Bundestagswahl wieder ein wunderschönes Jahr werden kann.