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Butterfly von Yusra Mardini – eine wahre Geschichte

Foto: Laura Steinke

Eine Rezension von Laura Steinke

Ein Mädchen erzählt von ihrer mutigen Reise und wie sie ihren großen Traum verwirklicht.

„Ich greife nach dem Seil des Bootes und halte es fest. Niemand wird ertrinken, wenn ich es verhindern kann. Wir sind Mardinis. Und wir schwimmen.“

Foto: pixabay.com

Die Schwimmerin Yusra Mardini ist Syrerin und wächst mit ihren zwei Schwestern und ihren Eltern in Damaskus, der Hauptstadt Syriens auf. Schon als Kind hat sie den Traum, einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Infolge des syrischen Bürgerkriegs wird ihr Trainingsbad zerstört. Ihr Traum rückt weiter in die Ferne, doch sie will weiterschwimmen. Als sich die Lage 2015 in Syrien verschärft, flieht Yusra mit ihrer älteren Schwester Sara nach Europa. Die Reise ist riskant und gefährlich. Auf dem Weg müssen sie immer wieder aufpassen, dass sie nicht von den vielen Kontrolleuren festgenommen werden oder ihnen Schlimmeres passiert. Von Syrien aus fliegen sie nach Istanbul. Von da aus müssen sie mit 18 anderen Flüchtlingen mit einem Flüchtlingsboot über See nach Griechenland. Das Boot droht wegen eines Ausfalls des Motors mit allen 20 Leuten zu sinken. Yusra und Sara springen ins Wasser und ziehen das Boot an Land. Sie retten allen Insassen somit das Leben. Nach der Reise durch weitere Länder bekommen sie Platz in einer Unterkunft in Berlin. Beide werden von einem Schwimmverein in Berlin aufgenommen. Während Sara mit dem Schwimmen aufhört, bleibt die Motivation bei Yusra bestehen. Es ist hart. Yusra, die inzwischen 17 Jahre alt ist, muss wegen ihrer mangelnden Leistungen in der Gruppe der 13 und 14 jährigen trainieren.  Auch in der Schule hängt sie deutlich zurück und besucht nun die neunte Klasse. Sie gibt nicht auf und bekommt eines Tages die Nachricht, dass bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio mit einer Mannschaft, bestehend aus Flüchtlingen, an den Start gehen wird und sie damit endlich die Chance hat, teilzunehmen. Ihr Traum wird erfüllt. 2016 läuft sie zusammen mit dem Refugee Olympic Team bei der Eröffnungsfeier ins Stadion in Rio. Danach erhält sie immer mehr Aufmerksamkeit. Sie hält Vorträge überall auf der Welt und wird sogar von Barack Obama und Papst Franziskus eingeladen. Yusra wird außerdem von den Vereinten Nationen zur Sonderbotschafterin des Flüchtlingswerks UNHCR ernannt. Sie will anderen Mut machen und zeigen, dass man seine Ziele erreich kann, wenn man darum kämpft.

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Ich hab das Buch geschenkt bekommen und hatte vorher noch nie davon gehört. Allerdings hatte ich die Teilnahme Yusras und der anderen Sportler des Refugee Olympic bereits bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio verfolgt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Obwohl man bereits weiß, wie die Handlung endet, da dies bereits auf dem Cover verraten wird, habe ich bei einigen Stellen immer wieder wirklich mitgefiebert. Es ist wirklich schockierend und interessant zugleich, wie so eine unfreiwillige Reise bzw. Flucht abläuft und was dabei alles passiert. Es öffnet dem Leser die Augen darüber, wie schlimm die Schicksale der Flüchtlinge sind. Das Buch weckt Emotionen, denn es dreht sich bei der Handlung um eine wahre Geschichte. Da ich selbst schwimme, kann ich einige Handlungszüge Yusras sehr gut nachvollziehen und ihre Gefühle in manchen Situationen verstehen. Neben der sehr emotional bewegenden Geschichte ist das auch ein Grund, warum mich das Buch persönlich sehr berührt hat. Bis heute verfolge ich die Auftritte Yusras, die mittlerweile in Hamburg schwimmt, bei ihrem Engagement für Flüchtlinge und auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokyo.

Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert.  Auch denen, die normalerweise keine Bücher über wahre Geschichten oder Biographien lesen, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es geht um ein sehr aktuelles Thema, von dem jeder mitbekommen hat. Meiner Meinung nach hat es einen Platz in jedem Bücherregal verdient.

Butterfly von Yusra Mardini ist ein Buch, bei dem man vor Spannung nicht aufhören kann zu lesen, bei dem man vor Freude lacht und auch vor Trauer einige Tränen vergießt.